
Vor 97 Tagen fürchtete ich in Neapel um mein Leben. Zweimal. Das erste Mal am Vormittag, als der Taxifahrer Giuseppe Roccardi den Fotografen Sebastian Wells und mich durch die Stadt fuhr, während er von seiner großen Liebe erzählte, der SSC Neapel. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich noch keine zwanzig Stunden in Neapel, aber ich wusste schon, dass ich zum ersten Mal an einen Ort gekommen war, der alle Klischees, die man so im Kopf hat, noch weit übertrifft. Selbst die Maradona-Verehrung, von der ich schon so viel gehört hatte, war noch verrückter, als überhaupt möglich schien. Deswegen war ich auch nur milde überrascht, dass Giuseppe der italienischste aller italienischen Taxifahrer war.
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